Aktuell

Eine „doppelte Liebe“ im Breslauer Zoo: WEL, der Tiermaler und Horst Reichelt, der Tierpfleger

Einladung zu einem Vortrag über Walter Eberhard Loch in Breslau

Walter Eberhard Loch verbrachte während seines Studiums an der Kunstakademie in Breslau viel Zeit im Zoologischen Garten. Ihn faszinierten besonders die Bewegungen der Tiere in einer möglichst detailgetreuen Wiedergabe. Die dort entstandenen Aquarelle und Temperabilder überzeugen durch die naturgetreue, feine Darstellung des Tierkörpers, während die Zeichnungen und Skizzen die Bewegung der Zoobewohner oft in wenigen Strichen einfingen.

Auf eine andere Weise ist der Tierpfleger Horst Reichelt mit dem Zoo verbunden. Er kümmerte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mit viel persönlichem Engagement für die Tiere und dokumentierte mit zahlreichen Fotos und Anekdoten die Frühzeit des Zoos. Dadurch gibt er eine Vorstellung davon, wie der Zoologische Garten zur Zeit WELs aussah.

 

Pdf: Text Anne Wachter

 

Von Anne Wachter und Brigitte Rieger-Benkel

Der Vortrag basiert auf das erst kürzlich herausgebrachte Buch Zoologischer Garten Breslau“ von Egon Höcker.

 

 

 

Künstler Walter Eberhard Loch aus der Versenkung geholt Die Kunststiftung Hohenkarpfen eröffnet eine beachtenswerte Herbstausstellung

HAUSEN o.V. – „Dieser Name harrt auf seine Wiederentdeckung“, betonte Kustos Mark R. Hesslinger vor vollem Haus in den Räumen des „Kunsttempels“ auf dem ehemaligen Hofgut im Schatten des Hausener Zeugenberges. Zur Vernissage am späten Samstagnachmittag kamen trotz schauerlichem „Klimatheater“ zahlreiche Kunstfreunde und Förderer aus der Umgebung und aus der Wahlheimat des Malergrafikers Walter Eberhard Loch. Der 1979 verstorbene Künstler hatte sich offensichtlich in seiner kleinen Wohngemeinde Salem-Neufrach einen sehr guten Ruf erworben, denn ein großer Freundeskreis mit der Leiterin Brigitte Rieger-Benkel war extra mit dem Bus angereist.

„Auf den Hohenkarpfen kommen prominente Altpolitiker immer wieder sehr gerne“, scherzte der gut gelaunte Professor Dr. Friedemann Maurer anlässlich der Eröffnung der großen zweiten Kunstausstellung in diesem von der Pandemie geprägten Jahr. Weil im Vorfeld keine öffentliche Werbung betrieben worden sei, könne man beinahe von einer geheimen Versammlung reden.

Akustischer und optischer Genuss

Dabei brauchen die Verantwortlichen der Kunststiftung das Licht der Öffentlichkeit keinesfalls scheuen. Denn wieder einmal hat man den selbst gesteckten Vereinszweck perfekt umgesetzt. Trotz der Schulferienzeit zog die Musikschule Tuttlingen mit ihrem Direktor Alfons Schwab  mit den beiden talentierten Geschwistern Leni (12) und Moritz Strittmatter (15) die Aufmerksamkeit auf sich. Das Trio heimste für die technisch perfekte Untermalung mit der Querflöte und dem Marimbaphon großen Beifall ein.

Beifällig aufgenommen wurde die Einführung Hesslinger in die persönliche und künstlerische Biografie des Malergrafikers des Expressionismus mit dem Kürzel „WEL“. Der seit vier Jahren amtierende Kustos zeichnete den Werdegang detailliert nach. Geprägt wurde der 1885 in Breslau geborene „Kunstschaffer“ durch die Widrigkeiten der beiden Weltkriege, wobei er infolge seiner körperlichen Behinderungen nicht als Soldat dienen musste. Wohl aber prägten ihn die sinnlosen Menschopfer so sehr, dass er frühzeitig sich dem Pazifismus zuneigte. Obwohl die Bilder den Nazischergen nicht als entartete Kunst zum Opfer fielen, fühlte sich der gebürtige Schlesier in dem nationalistischen Milieu unwohl. Demzufolge zog er sich ab dem Beginn des 2. Weltkrieges aus Dresden in die Nähe des Bodensees zurück. Dabei kam er zuerst in Gaienhofen bei Hermann Hesse unter. Aber auch hier wurde der eher unpolitische Künstler misstrauisch vom dortigen Bürgermeister beobachtet, worauf er sich in einen kleinen Ort bei Salem zurückzog.

Vor dem Rückzug in die Provinz hatte „WEL“ seine wohl stärksten Schaffensphasen in Breslau, Berlin und Dresden, wo er beeindruckende Tierstudien, dynamisch wirkende Sport- und Tanzdarstellungen schuf. Besonders die Begegnung mit der Tanzlehrerin Mary Wigman motivierte Loch zu den viel beachteten expressionistischen Werken. Dabei war das künstlerische Spektrum nicht allein oder einseitig auf den Ausdruckstanz, auf menschliche und tierische Darstellungen eingeengt, sondern erstreckte sich auch auf farben- und sinnenfrohe Landschaftsbilder. Ein in Hausen ausgestelltes Werk setzt sich auch mit dem menschlichen Leiden auf einer Galeere in düsterer Stimmung auseinander.

Die vielseitige Begabung lebte Loch verstärkt in seinen letzten beiden Dekaden aus. Dabei schuf er ausdruckstarke Skulpturen aus verschiedenen Werkstoffen wie Gips, Holz oder Bronze. Sein vielseitiges literarisches Talent bewies er besonders nach dem zweiten Weltkrieg  mit der Herausgabe von Gedichten, Novellen und Dramen. Für seine Wahlheimat Neufrach verfasste er das erste badische Dorfbuch. Und für den Südwestfunk schrieb er verschiedene Hörspiele, ein leider etwas aus der Mode gefallenes Genre.

Die Ausstellung dauert vom 29. August bis zum 07. November 2021 und ist jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 13:30 Uhr bis 18:30 Uhr geöffnet. Kunsthistorische Führungen werden mittwochs um 17:00 Uhr und jeden 1. Sonntag im Monat um 16:00 Uhr oder nach Vereinbarung angeboten. Dabei ist eine telefonische Anmeldung unter 07424 - 4017 erforderlich. Der Kontakt kann auch über E-Mail erfolgen: museum@kunststiftung-hohenkarpfen.de

Das Foto zeigt Kurator Mark Hesslinger, M.A.

Artikel und Foto von Franz Dreher (freier Mitarbeiter Heuberger Bote/ Schwäbische Zeitung.)

 

Video von Dr. Rainer Zerbst:

https://youtu.be/Nz-yS3uC1vU

 

 

Walter Eberhard Loch - Eindrucksvolle Ausstellung der Kunststiftung Hohenkarpfen

Walter Eberhard Loch

Eindrucksvolle Ausstellung der Kunststiftung Hohenkarpfen

 

Unter dem Titel „Ein akademischer Malergraphiker des Expressionismus“ sind im Kunstmuseum Hohenkarpfen vom 29. August bis 7. November 2021 etwa sechzig Werke aus allen Schaffensphasen WELs von Tierstudien aus dem Breslauer Zoo über Sport- und Tanzdarstellungen aus Berlin und Dresden bis zur Landschaftsmalerei aus fünf Jahrzehnten am Bodensee zu sehen.

Dass diese Ausstellung möglich wurde, verdankt der WEL-Kreis seinem Mitglied Anne Wachter, die den Stein ins Rollen brachte und im beharrlichen Kontakt mit der Kunststiftung die Ausstellung zum Erfolg führte.

Prof. Dr. Friedemann Maurer, Vorsitzender der Kunststiftung, begrüßte vor vollem Haus spürbar erfreut die zahlreichen Gäste, darunter viele „Prominente“. Erstaunen herrschte auch darüber, dass 20 Mitglieder oder Freunde des WEL-Kreises Salem mit einem eigens gecharterten Bus, organisiert von Anne Wachter, zur Ausstellungseröffnung am 28. August 2021 gekommen sind. Begrüßen konnte Maurer auch Petra Karg, Bürgermeisterstellvertreterin der Gemeinde Salem.

Loch und sein Werk, so Maurer, sei gleichsam „ein Bilderbuch der deutschen Geschichte“.

Die beiden Geschwister Leni und Moritz Strittmatter (Querflöte und Marimbaphon) sorgten mit Direktor Alfons Schwab (Musikschule Tuttlingen) für musikalischen Genuss.

„Der Name harrt auf seine Wiederentdeckung“, betonte Kustos Mark R. Hesslinger in seiner Rede zur detaillierten Vorstellung des Künstlers und seiner Werke. Mit viel Beifall wurde die Einführung Hesslinger in die persönliche und künstlerische Biografie des Malergrafikers des Expressionismus bedacht. Besonders erwähnte der Museumsleiter das acht Jahrzehnte umfassende, vielseitige Oeuvre des Künstlers.

Vor seinem Rückzug auf die Höri und nach Salem/Leutkirch habe „WEL“ seine wohl stärksten Schaffensphasen in Breslau, Berlin und Dresden mit beeindruckenden Tierstudien, dynamisch wirkenden Sport- und Tanzdarstellungen gehabt. Besonders die Begegnung mit der Tanzlehrerin Mary Wigman habe Loch zu den viel beachteten expressionistischen Werken gebracht. Dabei sei das künstlerische Spektrum nicht allein auf den Ausdruckstanz, auf menschliche und tierische Darstellungen eingeengt gewesen, sondern habe sich auch auf farben- und sinnenfrohe Landschaftsbilder erstreckt.

Das von Loch gewählte Wappentier, zwei Welse, sei für die Kunststiftung Hohenkarpfen ein „gefundenes Fressen“ gewesen.

Am Ende der Vernissage bedankte sich die WEL-Kreis-Vorsitzende Brigitte Rieger-Benkel bei den Stiftungs- und Ausstellungs-Verantwortlichen, die eine der umfangreichsten WEL-Präsentationen in ihr Programm aufgenommen haben.

 

Eine Besuch lohnt sich

Der Besuch der Ausstellung, verbunden mit einem Ausflug, ist überaus lohnenswert!

Eine faszinierende Ausstellung in herrlich gestalteten  Sälen. Sie vermittelt das, was Loch immer wollte: Die Erfüllung der Sehnsucht nach Freude und Harmonie.

Öffnungszeiten

Mi. bis So. von 13.30-18.30 Uhr

 

Nähere Informationen zur Ausstellung gibt es

Artikel von Hugo Gommeringer für Salem Aktuell

Kunststiftung Hohenkarpfen zeigt ca. 60 Werke Lochs aus fünf Jahrzehnten

Ein akademischer Malergraphiker des Expressionismus

Vergleichsweise kurzfristig konnte der WEL-Kreis Salem e.V. der Kunststiftung Hohenkarpfen Werke für die Herbstausstellung zur Verfügung stellen. Nach Meersburg, Breslau und Dresden kann nun zum vierten Mal das außerordentliche Werk des Künstlers Walter Eberhard Loch in einem renommierten Kunstbetrieb gezeigt werden. Im Flyer wird WEL folgendermaßen vorgestellt: "Der Maler und Graphiker Walter Eberhard Loch (Breslau 1885 – Salem-Neufrach 1979) gehört zu den interessanten, vielfältigen Künstlern des 20. Jahrhunderts im deutschen Südwesten, dessen Name heute zu Unrecht fast vergessen ist und einer Wiederentdeckung harrt.

Bereits mit sechzehn Jahren studierte Loch oder WEL, wie er sich später nannte, an der Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Erste Tätigkeiten führten ihn als Graphiker und Sportredakteur und -zeichner nach Berlin und als Zeichenlehrer nach Liegnitz. Ein 1914 gewährtes Malstipendium in Italien konnte er wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nicht wahrnehmen. Er schuf in dieser Zeit Holz- und Linolschnitt-Zyklen wie „Die Macht der Planeten' und „Peer Gynt" sowie Illustrationen zu Rilkes „Cornet". Nach der Heirat mit der Musiklehrerin Dorothea Roth (1895-1985), Tochter des Musikprofessors und Liszt-Schülers Bertrand Roth, zog er nach Dresden und betätigte sich als Zeichenlehrer und freischaffender Künstler. Die Begegnung mit Mary und Elisabeth Wigman ließ den modernen Ausdruckstanz zu einem bevorzugten Motiv in seinem Werk werden.

1932 übersiedelte er mit seiner Frau Dora aus politischen Gründen auf die Höri nach Gaienhofen, wo er am Internat Schloss Gaienhofen bis zum Umzug nach Neufrach-Leutkirch bei Salem im Jahr 1939 wiederum als Zeichenlehrer arbeitete. In der Ruhe und Ausgeglichenheit der Bodenseelandschaft entfaltete WEL eine umfangreiche künstlerische Tätigkeit, die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte und Plastiken umfasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er sich verstärkt der Literatur, verfasste Dramen, Novellen, Gedichte sowie verschiedene SWF-Hörspiele und schrieb und illustrierte für die Gemeinde Neufrach das erste badische Dorfbuch.

Die Kunststiftung Hohenkarpfen zeigt ungefähr sechzig Werke aus allen Schaffensphasen von Tierstudien aus dem Breslauer Zoo über Sport- und Tanzdarstellungen aus Berlin und Dresden bis zur Landschaftsmalerei aus fünf Jahrzehnten am Bodensee."

https://www.kunststiftung-hohenkarpfen.de/?page_id=95

Weitere Informationen im Flyer:

 

Neues Domizil für die Werke von Walter Eberhard Loch

Mit dem Umzug der Gemeindeverwaltung in das neue Rathaus zogen auch die Arbeiten von Walter Eberhard Loch in den Neubau. In dem beeindruckenden Gebäude bekam die Gemäldesammlung nun ein größeres Archiv mit einem eigenen Arbeitsplatz. Der Bauhof erweiterte – unter der Aufsicht von Sabine Stark - das bestehende Regalsystem, sodass die gerahmten Bilder nun überwiegend ein eigenes senkrechtes Fach bekommen haben. Auch die ungerahmten Werke können nun viel besser gelagert werden. Dadurch sind die einzelnen Exponate nun viel besser zugänglich und können z. B. für Ausstellungen direkt vor Ort verpackt werden. Der Aktenschrank für Briefverkehr, Fotografien, Dokumente und andere Gegenstände aus dem Nachlass WELs, wie sich der Künstler selber gerne nannte, und Dora Loch-Roth fand wieder einen Platz und sein Inhalt kann nun in dem Archivraum bearbeitet werden.

 

Eigentlich sollte der WEL-Kreis die Gemeinde beim Umzug des WEL-Nachlasses tatkräftig unterstützen; Freiwillige waren bereits gefunden und eine Strategie ausgearbeitet, wie die Werke am Besten ins neue Domizil gebracht werden sollten. Doch dann schlug das Corona-Kontaktverbot der Bundesregierung eiskalt zu: Zuerst brachte dies Frau Stark in arge Schwierigkeiten, doch was Privatpersonen verwehrt war, konnten dann „arbeitslose Lehrerinnen“ retten. Lange Rede kurzer Sinn: Das Künstler-Depot ist im neuen Rathaus bestens untergebracht.

 

Ausstellung im Rahmen der Wangener Gespräche noch bis 20. Oktober 2019

WEL 2019in Wangen im Allgäu

Noch bis zum 20. Oktober ist die Ausstellung mit Werken von Walter Eberhard Loch unter dem Titel „Im Rausch der Bewegung“ in der Städtischen Galerie, im Giebelsaal der Badstuben zu bewundern.

Bei der Vernissage am 20. September führte Anne Wachter das interessierte Publikum in die Thematik ein.

Bereits zum dritten Mal hat der „Wangener Kreis – Gesellschaft für Literatur und Kunst: Der Osten e.V.“ zur Ausstellung einer Werkauswahl des 1885 in Breslau geborenen und 1979 in Salem verstorbenen Künstlers eingeladen.

Die diesjährige Ausstellung zeigt ein breites Spektrum des vielseitigen Schaffens von Walter Eberhard Loch. Die Darstellungen von Menschen, Tieren und Landschaften in Öl, Aquarell, Pastell und Holz– oder Linolschnitt präsentieren sich ausgezeichnet durch die exquisite Hängung und Beleuchtung im historischen Giebelsaal.

Die fünfzehn Tanzbilder übten am Abend der Vorstellung – wie bereits ein Jahr zuvor  in Dresden -  die größte Faszination auf die Besucher aus.

Neun anwesende Mitglieder des WEL – Kreises stellten fest, manche der ihnen längst bekannten Exponate noch nie so wirkungsvoll erlebt zu haben.

Anne Wachter beschrieb ausführlich, wie der Künstler zu seiner Vorliebe für das Sujet „Tanz“ kam. Sie zitierte unter anderem aus einem früheren Bericht der „Deutschen Bodenseezeitung“:

„Außerordentlich fein erfasst der Künstler jede charakteristische Haltung und Geste in   Einzel- und Gruppentänzen, vom lodernden Ausbruch tanzverrückter Gestalten und dramatischer Spannung, bis zur leicht schwebenden, schreitenden Bewegung und feierlichen Gebärde.“

Im Zusammenhang mit den grafischen Zyklen „Macht der Planeten“ und „Peer Gynt“ kam Anne Wachter darauf zu sprechen, wie sich das Verhältnis Lochs zur Literatur entwickelt hat.

Mit einem Bodenseegedicht von WEL beendete die Vortragende ihre informativen Ausführungen.

Beim anschließenden Umtrunk, zu dem die Stadt Wangen eingeladen hatte, entwickelten sich lebhafte Gespräche über den Künstler, seine ausgestellten Werke und die ausliegenden Bücher, die bisher über Walter Eberhard Loch erschienen sind.

 

Diese geglückte Ausstellung ist sicherlich eine Fahrt ins Allgäu wert.

Wie bereits angegeben, hängen die Bilder noch bis zum 20. Oktober in der Städtischen Galerie Wangen.

Öffnungszeiten:   Dienstag bis Freitag 14 bis 17 Uhr

                           Samstag 11 bis 17 Uhr

                           Sonntag 14 bis 17 Uhr

 

   

 

Ausstellungsdauer: 21. September bis 20. Oktober 2019. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Di-Fr 14 - 17 Uhr; Samstag 11 - 17 Uhr; Sonntag 14 - 17 Uhr

Ausstellung im Rahmen der Wangener Gespräche noch bis 20. Oktober 2019

„Im Rausch der Bewegung“ –Werke von Walter Eberhard Loch (1885-1979), genannt WEL

Freitag 20.09.2019, 20.00 Uhr Ausstellungseröffnung im Giebelsaal der Badstube 

Mit einer Einführung von Anne Wachter (Meersburg)

 

Der Begriff  „Bewegung“ kennzeichnet gleichermaßen Leben und Werk von Walter Eberhard Loch. Geboren 1885 in Breslau, zog er mit 28 Jahren nach Berlin, um zwei Jahre später nach Liegnitz zu gehen. 1919 kam er nach Dresden. Hier heiratete er Dora Roth, die Tochter des bekannten Komponisten Bertrand Roth. Die Begegnung mit Mary Wigman, der berühmten Pionierin des Freien Tanzes und des Ausdrucktanzes in Elbflorenz, beeinflusste WEL`s Dresdner Schaffensperiode wesentlich. Es entstanden u.a. Werke, die das Schwingen, Bewegen, Gleiten und Rasen vollkommener Körper darstellten. Das alles geschah aus tiefster Sehnsucht des körperlich gequälten und behinderten Künstlers, der 1926 in Dresden einen folgenschweren Motorradunfall erlitt.

 Sechs Jahre später entschloss sich der Künstler mit seiner Familie noch einmal den Ort zu wechseln. Nach Breslau und Dresden folgte die Schaffenszeit am Bodensee: Zunächst in Gaienhofen auf der Höri, später auf dem Tobelhof bei Neufrach (Gemeinde Salem). Hier dominieren Landschaftsbilder und unterschiedliche Grafiken.

 Die kleine Werkschau zeigt in erste Linie die atemberaubende Tanzbilder WELs, aber auch seine frühen, damals Aufsehen erregenden Illustrationen und Tierstudien, natürlich ergänzt von einigen Bodenseelandschaften und Selbstporträts. 

 

   

 

Ausstellungsdauer: 21. September bis 20. Oktober 2019. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Di-Fr 14 - 17 Uhr; Samstag 11 - 17 Uhr; Sonntag 14 - 17 Uhr

WEL in der Tanzschule der Mary Wigman in Dresden

Der gebürtige Breslauer Künstler Walter Eberhard Loch, der die zweite Hälfte seines Lebens am Bodensee verbrachte, studierte die Bewegungen der Ausdruckstänzerinnen im Tanzstudio der Mary Wigman in Dresden in einem Zeitraum von sechs Jahren. Es entstanden atemberaubende und dynamische Tanzbilder…..

Bei der Gemeinde Salem (Sabine Stark) für 8,- € zu erwerben.

 

WEL im Kraszweski-Museum Dresden

Ausstellung im Kraszewski-Museum in Dresden vom 04.03.2018 - 27.05.2018

WEL-Kreis und Gemeinde organisieren Ausstellung

Walter Eberhard Loch in seiner Wirkungsstätte Dresden

 

Der Maler und Schriftsteller Walter Eberhard Loch ist im damaligen  Breslau geboren, in Dresden aufgewachsen und hat von 1939 bis zu seinem Tod 1979 in Salem gelebt.Ebenfalls in Salem hat sich vor 12 Jahren der WEL-Kreis Salem e.V. gegründet, der die Erinnerung an den Künstler wachhält. Jahrelang hat sich der Verein zusammen mit der Gemeinde bemüht, in der Wirkungsstätte von WEL in Dresden eine Ausstellung auf die Beine zu stellen. Im Kraszewski Museum hat es nun geklappt und zur Vernissage am 4. März sind 27 Mitglieder des WEL-Kreises angereist. Der Leiter der städtischen Museen in Dresden Dr. Gisbert Porstmann hat die Delegation begrüßt. In die Ausstellung hat Dr. Maciej Lagiewski, Direktor des städtischen Museum Breslau eingeführt. Die Vorsitzende des WEL-Kreises, Brigitte Rieger-Benkel, hat die Laudatio übernommen. Sie ist auf die verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers eingegangen. „Lochs stärkste Zeit ist eindeutig in Dresden gewesen“, sagte sie. Das haben die Gäste aus Dresden bei der Vernissage sicher gerne gehört. Besonders wichtig war zu seiner Dresdner Zeit die Begegnung mit der Ausdruckstänzerin Mary Wigman, die in der Elbmetropole ein Tanzstudio unterhielt.  In der Zeit von 1927 bis 1932 entstanden zahlreiche Werke von Loch, in denen Farbe und Bewegung dominierten. Tanzstudien in Öl, als Zeichnungen oder in diversen anderen Malstilen hat er in dieser Zeit gemalt. Die Tanzbilder nehmen einen erheblichen Teil seines künstlerischen Schaffens ein. Er studierte die Tänzerinnen während des Unterrichts und den Vorstellungen und arbeitete dann nachts noch oft an Skizzen. Jede Handbewegung und Beinstellungen versuchte er möglichst detailgetreu auf Papier festzuhalten. Unzählige Male setzte er dies fort, bis er sie endlich völlig beherrschte und er zum Meister der tänzerischen Darstellung wurde.

Loch hat 1919 die Tochter des Dresdner Musikers Betrand Roth geheiratet. Das Paar lebte bis 1932 in der sächsischen Metropole. Im Dresdner Kunstverein stellte er, mit anderen Künstlern, mehrfach seine Werke aus. Im Jahr seiner Hochzeit hat er auch seine erste Einzelausstellung bekommen. Die Kritiken damals waren durchweg positiv und ermutigten ihn seinen Stil weiter zu entwickeln.

Der WEL Kreis hat auch an der großen Ausstellung im Neuen Schloss Meersburg 2009 mitgewirkt. In seiner Schaffenszeit am Bodensee sind viele Bilder entstanden und WEL hat sich auch in der Region einen Namen gemacht. In der laufenden Ausstellung in Dresden sind zwar hauptsächlich Bilder aus seiner Dresdner Schaffensperiode zu sehen, aber auch die Breslauer Zeit und Exponate aus seiner Zeit am Bodensee sind dort mit ausgestellt. Für den WEL Kreis ist es ein Ziel, den Künstler überregional wieder in der Kunstszene zu  etablieren und auch in seiner Geburtsstadt Breslau und seiner Wirkungsstätte Dresden in Erinnerung zu halten.

Die Delegation, die von Salem nach Dresden zur Vernissage gereist ist, war auf jeden Fall begeistert über die gelungen Ausstellung im Kraszewski Museum. Sabine Stark von der Gemeindeverwaltung ist ebenfalls Mitglied im WEL-Kreis. „Diese Reise hat sich wirklich gelohnt und ich bin froh dabei gewesen zu sein“, sagt sie. Die Ausstellung wird bis Ende Mai zu sehen sein.

Ein Buch zur Ausstellung mit dem Titel: „Rausch der Bewegung – Walter Eberhard Loch in der Dresdner Tanzschule von Mary Wigman“ haben Brigitte Rieger-Benkel und Anne Wachter verfasst. In der Gemeindeverwaltung kann dieses Buch für 8 Euro erworben werden.

Ausstellung im Kraszewski-Museum in Dresden vom 3.03.2018 - 27.05.2018

Im Frühjahr nächsten Jahres werden Werke von Walter Eberhard Loch in Dresden zeigt, der Heimatstadt von Lochs Frau Dora Loch-Roth. Nach Ausstellungen in seiner Geburts- und Ausbildungsstadt Breslau und mehren Ausstellungen am Bodensee, darunter die große Ausstellung im Neuen Schloss Meersburg im Jahre 2009, folgt nun die Wiederentdeckung des Künstlers in einer Region, die zu seiner wichtigsten Schaffensperiode gehörte.

Durch die Heirat mit Dora Roth, der Tochter des Dresdner Musikers Bertrand Roth, im Jahre 1919 lebte das Paar bis 1932 in der sächsischen Metropole. Bemerkenswerte Graphik-Zyklen und zahlreiche bedeutende Werke Lochs entstanden in dieser Zeit in Dresden. Ferner nahm er dort an zahlreichen Ausstellungen teil. Besonders wichtig war allerdings für den Künstler die Begegnung mit Mary Wigman, der berühmten Ausdruckstänzerin jener Zeit, die in Dresden ein Tanzstudio unterhielt. Mit der Zeit entwickelte sich zwischen den beiden eine Freundschaft und ein Vertrauensverhältnis, das es WEL ermöglichte, die Tänzerinnen über einen Zeitraum von sechs Jahren zu beobachten und in unzähligen Studien, Zeichnungen, Graphiken, Aquarellen, Gemälden und Plastiken festzuhalten. Die Arbeiten zeigen eine Bandbreite von nahezu gegenständlichen Motiven bis zu fast abstrakt wirkenden Farbkompositionen. Besonders bestechen diese Werke durch eine außerordentliche Dynamik und bilden das zentrale Werk in seinem künstlerischen Schaffen. Neben Loch gaben sich berühmte Künstlerkollegen wie Schlemmer, Kirchner und Nolde in der Tanzschule die Klinke in die Hand. Aber nur Loch kam die Ehre zuteil, ein Glasfenster für den Flur des Gebäudes herzustellen, das allerdings den Bombenagriff 1945 zum Opfer fiel.

 

Der WEL-Kreis Salem ist hoch erfreut darüber, nun im Kraszewski-Museum Dresden eine kleine aber besondere Auswahl von Walter Eberhard Lochs Werken seiner Dresdner Schaffensperiode präsentieren zu können. Selbstverständlich werden auch Schlaglichter auf seine Breslauer Zeit und seine zweite Schaffensperiode am Bodensee geworfen.

 

 

Junge Bullen, Öl/Leinwand, um 1925

Rätsel um Gemälde von Walter Eberhard Loch ist gelöst (H. Gommeringer)

Expertin Anne Wachter hat bei der Versammlung des WEL-Kreises die Ergebnisse ihrer Recherchen zu einem rätselhaften Werk des Malers Walter Eberhard Loch von 1933 präsentiert: Es zeigt eine andere Frau

In der Mitte Detail von Lochs Porträt, umrahmt von Fotos von Ruth Ulich

Salem (hg) Erwartungsvolle Spannung bestimmte die Mitgliederversammlung des WEL-Kreises Salem. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen stellte Sabine Stark die aktuellen Neuerwerbungen des Fördervereins vor und zum anderen löste WEL-Expertin Anne Wachter das Rätsel um ein Ölgemälde von Walter Eberhard Loch (WEL), auf dem eine Frau mit schwarzen Haaren und einem leuchtend blauen Kleid dargestellt ist.
Zu diesem Gemälde aus dem Jahr 1933 hatte Anne Wachter intensiv recherchiert und abschließend zuverlässige Erkenntnisse gewonnen. Sie berichtete, dass der Vergleich von Fotos und dem Gemälde (Mittelscheitel, hohe Backenknochen, Augenbrauen) sowie die Inhalte mehrerer Briefwechsel zweifelsfrei belegten, dass auf dem 80 mal 59 Zentimeter großen Ölbild Ruth Ulich abgebildet ist. Ihre Freundin aus Dresden-Hellerau habe die Lochs in ihrer neuen Heimat Gaienhofen besucht. Briefe von Dore und Walter Eberhard Loch belegen, dass das Ulich-Portraibild im Häuschen an der Tobelhalde hing. In einem Brief an Ruth Ulich schreibt WEL: "Dein Bild hängt unserem Diwan gegenüber." Kurz vor ihrem Tod 1985 beim Brand ihres Häuschens hatte Dore Loch-Roth das Ölgemälde an die Familie Reck geschickt – mit dem Hinweis, dass es sich um ein Portrait von Mary Wigman handle. Die aus Hannover
stammende Mary Wigman (1886 bis 1973) war zu ihrer Zeit eine international berühmte Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin.

Fazinierende Erinnerungen an Walter Eberhard Loch von Hugo Gommeringer

Vortrag am 10. März 2017 im Feuchtmayerhaus

Salem (hg) Eine Sternstunde lebendiger Begegnung mit Walter Eberhard Loch, bekannt unter dem Künstlernamen WEL, bescherten Anne Wachter und Brigitte Rieger-Benkel den vielen Besuchern in der guten Stube des Feuchtmayerhauses.
Dass die Besucher rundum von der gut einstündigen Präsentation begeistert waren, zeigten am Ende des reich bebilderten Vortrags der große Beifall. Das, was zu hören und zu sehen war, war für die Besucher ein intellektueller und sinnlicher Genuss.
Wohl kaum eine andere Salemer Räumlichkeit für das „Kulturerlebnis WEL“ wäre besser geeignet gewesen als das Haus der Kunst des berühmten Salemer Rokoko-Künstlers Joseph Anton Feuchtmayer (1696-1770).
Bereits eine Stunde vor dem WEL-Vortrag nahmen 34 Besucher an der Museumsführung teil. Ruth Wenzel und Irma Schmid gaben wertvolle Informationen.
Sabine Stark von der Gemeinde Salem, zugleich Vorstandsmitglied im WEL-Kreis, begrüßte die Gäste und Referentinnen im Vortragssaal.
Kurz zu den Referentinnen: Brigitte Rieger-Benkel ist seit 2012 Vorsitzende des Fördervereins WEL-Kreis Salem, der im Jahr 2006 mit dem Ziel gegründet wurde, die Erinnerung an das geniale Künstlerehepaar Walter Eberhard Loch und Dora Loch-Roth präsent zu halten. Die Vorsitzende hat in den fünf Jahren ihrer Amtszeit Einiges bewegt. U. a. entstanden ein wohl sortiertes Archiv, ein attraktiver Flyer und eine informative Homepage.
Anne Wachter engagiert sich zusammen mit ihrer Freundin Monika Taubitz (beide aus Meersburg) von Anfang an im WEL-Kreis. Im Jahr 2009 veröffentlichte Anne Wachter das Buch „Walter Eberhard Loch, 1885-1979, Lebensstationen eines Künstlers in Text und Bild“. Sie ist eine ausgewiesene WEL-Kennerin, was sie im Vortrag erneut unter Beweis stellte.
Nun zum Vortrag: In feiner Abstimmung und im gelungenen Wechselspiel verstanden es Anne Wachter und Brigitte Rieger-Benkel bestens, den Besuchern die Inhalte verständlich, spannend und kurzweilig zu vermitteln. Während Anne Wachter von der 94 Jahre währenden Lebensgeschichte des vielseitigen Künstlers und Schriftstellers erzählte, zeigte Brigitte Rieger-Benkel passend dazu Fotos und Bilder. Zudem erläuterte sie an Kunstwerken die Entwicklung der talentierten Persönlichkeit Loch, der fast die Hälfte seines Lebens auf dem Tobelhof in Neufrach-Leutkirch (1939-1979) verbrachte.
Einige Gedanken zum Vortragsinhalt: Im Blick auf den Holzschnitt „Wir haben uns verändert“ begann Anne Wachter den Vortrag. Die Darstellung gebe den Hinweis auf die veränderten Lebensumstände im abgelegenen Häuschen an der Tobelhalde.
Anschließend blätterte Anne Wachter zurück. Sie erzählte von WELs schwerer Kindheit in Breslau, vom Schlittschuh-Unfall mit einseitiger Lähmung des Beines und vom schweren Motorradunfall im Jahr 1926.
Schon sehr früh sei WELs sehnlichster Wunsch gewesen, Maler zu werden. Von 1901 bis 1912 habe er die Kunstakademie in Breslau besucht. Vor dem Umzug nach Dresden im Jahr 1919, wo er die Musikerin Dora Roth heiratete, sei WEL in Liegnitz und Berlin aktiv gewesen.
Des Weiteren nannte Anne Wachter die politischen Gründe, weswegen WEL 1932 mit seiner Frau Dora nach Gaienhofen an den Bodensee und schließlich 1939 nach Neufrach umgezogen sei. Als Verfolgte des Nazi-Regimes habe sich das Künstlerpaar zu diesem Schritt entschließen müssen. In seiner zweiten Heimat Neufrach habe sich WEL verstärkt der schriftstellerischen Tätigkeit zugewandt. Dramen, Prosatexte, Gedichte und das Neufracher Dorfbuch (1953) seien in dieser Zeit entstanden. An geeigneter Stelle zitierte Anne Wachter Zeitungsberichte, Aussagen und Gedichte des Künstlers.
Brigitte Rieger-Benkel gab einen Einblick in die vielfältigen Kunststile während der persönlichen Entwicklungsgeschichte WELs. Sie erläuterte die Portraitmalerei an den Werken „Vier mal Ich“ (1925) und „Meine junge Frau“ (1920). Als „einfacher Maler“, wie sich WEL selbst bezeichnet habe, habe sich der Künstler in der Periode der „Neuen Sachlichkeit“ der gegenständlichen Kunst gewidmet. Eine künstlerische Blüte habe WEL mit der Linoltechnik und den Druckgraphiken (expressive Buchillustrationen und Zyklen) erreicht. Die besondere Dynamik und malerische Reife habe sich in den Tierzeichnungen und den leuchtend farbigen Tanzstudien gezeigt. Wie viele Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts sei auch WEL von der Moderne und dem Expressionismus beeindruckt gewesen.

Zur Person
Walter Eberhard Loch, akademischer Maler und Schriftsteller, kam am 18. März 1885 in Breslau zur Welt. 1901-1912 studierte er an der Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Zum Berufsstart arbeitete er als Graphiker, Sportreporter u. -zeichner für das Berliner Tagblatt. Ab 1915 war WEL Zeichenlehrer am Doppelgymnasium in Liegnitz. 1915 bis 1918 pflegte er Freundschaften mit Carl Hauptmann, Erich Worbs und Will-Erich Peuckert. 1919 heiratete er Dora Roth in Dresden. Von 1919 bis 1924 arbeitete er in Dresden als Monteur in einer Fabrik für optische Geräte. 1925 wurde er freischaffender Künstler. Nach seinem schwerer Motorradunfall 1926 wurde ab 1927 für sechs Jahre
die Tanzschule Mary Wigman sein bevorzugter Malort. 1932 zogen die Lochs nach Gaienhofen, wo WEL von 1936 bis 1939 Kunstlehrer an der Internatsschule war. Der erneute Umzug folgte 1939 nach Neufrach-Leutkirch. 1953 veröffentlichte WEL das Neufracher Dorfbuch und 1961 das SWF-Hörspiel „Das verbrannte Dorf“. Am 20.12.1979 starb er im Alter von 94 Jahren. Das Ehrengrab des Künstlerehepaars Loch findet sich noch heute auf dem Friedhof Leutkirch.

Einladung zum Vortrag: "Der Dichter-Maler Walter Eberhard Loch – Ein Porträt in Text und Bild"

Einladung zum Vortrag am 10. März 2017 im Feuchtmayerhaus

Seit seinem Gründungsjahr 2006 kümmert sich der WEL - Verein e.V. verstärkt um den künstlerischen Nachlass durch die Organisation von Ausstellungen, den Ankauf von Werken, den Druck seiner Texte und öffentliche Vorträge.

Der 1885 in Breslau (seit 1945 Wroclaw) geborene Walter Eberhard Loch lebte 40 Jahre zurückgezogen im Salemer Tal auf der Tobelhalde der Gemeinde Neufrach. Zuvor war in Liegnitz, Dresden und Gaienhofen tätig. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit wandte er sich auch der Schriftstellerei zu.

Bereits während des Studiums widmete sich Loch Tierstudien in Tiergärten sowie Entwürfen für Werbeplakaten und Postkarten. Als junger Künstler machte sich WEL früh mit expressiven Buchillustrationen und Zyklen in Linol- und Holzschnitt-Technik bei verschiedenen Ausstellungen auf sich aufmerksam. Mit dem Umzug nach Dresden wandelte sich sein Sujet, in dem er sich dem damals modernen Ausdruckstanz zuwandte. In Freundschaft zu Mary Wigman, in deren Tanzstudio er sich frei bewegen konnte, entstanden faszinierende, überwiegend abstrahierende und leuchtend farbige, Tanzstudien in verschiedenen Techniken. Am Bodensee schuf er meist Landschaften; blieb auch der Buchillustration treu. WEL blieb sein Leben lang der gegenständlichen Malerei treu, experimentierte aber auch mit der plastischen Ausmodellierung seiner Tier- und Sportthemen.

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen - Eintritt frei

Außerdem besteht die Möglichkeit am 10. März um 17 Uhr das Feuchtmayer-Haus in einer Führung zu besichtigen. Vortrag beginnt voraussichtlich um 18 Uhr.

 

Referenten:

Anne Wachter studierte Pädagogik, Psychologie und Schuldidaktik in Weingarten und wirkte an verschiedenen Grund - und Hauptschulen Baden - Württembergs, zuletzt über zwei Jahrzehnte an der Meersburger Sommertalschule als Klassenlehrerin, Konrektorin und schulpsychologische Beratungslehrerin. Ihren Wohnsitz behielt die Pensionärin in Meersburg am Bodensee.

Brigitte Rieger-Benkel, studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie in Heidelberg, sowie Baudenkmalpflege in Trier. Von 1994 an war sie Mitarbeiterin im Kulturamt der Stadt Meersburg und von 2004 bis 2011 dessen Leiterin. Seit 2012 ist sie Vorsitzende des WEL – Vereins und wohnt seit einigen Jahren in Meckenbeuren.

Anne WachterBrigitte Rieger-Benkel

 

 

Bericht von der Hauptversammlung 2016

WEL in seinem Atelier in der Tobelhalde

Die Regularien in der zehnten Mitgliederversammlung des Walter Eberhard Loch-Kreises Salem (WEL-Kreis) waren schnell abgearbeitet. Die Vorsitzende Brigitte Rieger-Benkel erklärte Struktur und Inhalt der seit etwa neun Monaten fertigen Homepage. Des Weiteren informierte sie darüber, dass sich die Veröffentlichung der „Schlesischen Burgsagen“ von WEL verzögere. Herbert Jauch attestierte der Vorstandschaft des 92 Mitglieder zählenden Vereins eine vorbildliche Arbeit.

Aufmerksam lauschten die Besucher der Stimme von Walter Eberhard Loch, der sich vor gut 50 Jahren selbst aufgenommen hatte. Von der 92-minütigen Gesamtaufnahme genossen die Versammlungsteilnehmer den ersten Teil aus der Kinder- und Studienzeit. Das Gesprochene wurde mit passenden WEL-Bildern illustriert. Die meisten Gedichtvorträge stammen aus WELs im Selbstverlag erschienenen Büchlein „Mosaik des Lebens“.

Schriftführer Helio Stinka erzählte, wie der WEL-Kreis in den Besitz des „kleinen Schatzes“ kam. Bei der letzten Mitgliederversammlung sei ein Kästchen an Bernhard Reck überreicht worden, das dieser sofort an den WEL-Kreis weitergegeben habe. Zum Vorschein gekommen seien drei Notizzettel und drei Tonbandspulen von WEL. Mit großem Aufwand hat Helio Stinka die Original-Tonbandaufnahmen im Kreismedienzentrum bearbeitet und auf auf drei CDs speichern lassen.

Es wurde auch über weitere Vorhaben gesprochen. Immer noch habe man Kontakt mit Dresden, um in einer Ausstellung dort WEL-Bilder präsentieren zu können. Bernhard Reck regte die Erstellung eines Büchleins mit „Druckgraphiken von WEL“ an. Des Weiteren soll im Herbst 2016 im Feuchtmayerhaus Mimmenhausen der WEL-Vortrag von Brigitte Rieger-Benkel und Anne Wachter wiederholt werden. Anne Wachter hatte die Idee zu einem WEL-Abend im Komethof Nneufrach. Des Weiteren wurde darüber nachgedacht, wie man WEL an Schulen präsentieren könnte.

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